E3 und Via Porta: Bäderdreieck und Fichtelgebirge von Bad Elster nach Kirchenlamitz

Wir folgen dem Europäischen Fernwanderweg E 3 und seinen Varianten durch das vogtländische und böhmische Bäderdreieck mit sprudelnden Mineralwasserquellen.
Ab Františkovy Lázně folgen wir der Via Porta, einem ökumenischen Pilgerweg vom Kloster Waldsassen zum Kloster Volkenroda. Wir folgen dem Weg von Böhmen hinüber ins Fränkische bis zum Fichtelgebirge.
Autorentipp
Kurpark Bad Elster, Bayernbuche, Bauerndorf Raun, Mineralquellen Bad Brambach, Säuerlingsquelle, Schloss Vildstejn, Hochmoor Soos, Kurquellen Františkovy Lázně, Burg Liebenstein, deutsch-tschechische Grenze (Grünes Band), Egertal, Hammermühle, Burg Hohenberg, Burgruine Thierstein, Rundangerdorf Hebanz, Nikolauskirche Marktleuthen, Fichtelgebirge.
Es gibt unterwegs Versorgungsmöglichkeiten in Bad Elster, Bad Brambach, Skalná, Nový Drahov, Františkovy Lázně, Hohenberg, Thierstein, Marktleuthen und Kirchenlamitz.
In Kirchenlamitz gibt es Pensionen zum Übernachten.
Wegearten
Sicherheitshinweise
Der Weg ist auf etwa 40 km befestigt. Die restlichen 40 km sind unbefestigte Wald, Ufer- und Feldwege bzw. Pfade, teilweise sehr matschig und zerfahren. Manche Abfahrten sind heftig und es ist nicht peinlich, sein Rad auch einmal bergab zu schieben.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Weiter oben im Wald erreiche ich dann einen gut befahrbaren Forstweg, Ringweg nennt dieser sich. An einer kommenden Rechtskurve halte ich mich geradeaus auf einem höhengleich verlaufenden Abzweig, der wieder weniger aufgeräumt wirkt. Dieser Weg soll zur Bayernbuche führen, Markierungen sind hier am Abzweig nicht zu sehen, aber kurz darauf erkenne ich wieder den grünen Punkt. Bald führt der grasbewachsene Weg im Wald wieder steil aufwärts nach einem Rechtsknick. Weiter oben auf über 600 m Höhe habe ich dann das Wegekreuz Bayernbuche und meinen vorhin verlassenen Forstweg erreicht. Vor über hundert Jahren wurde hier aus Anlass eines Besuches einer bayrischen Forstdelegation mal eine Buche gepflanzt. Dieser originale Baum musste inzwischen gefällt und durch einen jüngeren ersetzt werden.
Hier biege ich zumindest wieder links höhengleich ab und habe das Gefühl, im Zick-zack durch den Wald zu irren. An der nächsten Kreuzung halte ich mich rechts und missachte dann zwei Abzweige, die auf kürzerem Weg nach Bad Brambach weisen und letztlich den schönen Forstweg mit sich nehmen. Ich folge dem gelb markierten Rauner Kirchsteig bald wieder auf einem grasbewachsenen Weg, gelange aus dem Wald und holpere am Hang entlang. Dann taucht im Wiesental das ursprünglich reine Bauerndorf Raun auf, welches heute zur Gänze denkmalgeschützt ist. Es bietet Beispiele historischer Volksbauweise in Feldstein, Lehm und Holz. Außerdem steht hier die älteste Kirche des Vogtlandes. Dahinter erheben sich weitere bewaldete Höhen, die ich noch zu meistern habe. Der Blick nach Böhmen hinein bleibt mir dadurch noch versperrt, nur die kurvenreiche Strecke der Vogtlandbahn, die nach Tschechien führt, ist gut zu erkennen. Ich rolle schließlich hinab in den ruhigen Ortskern und folge der Dorfstraße linkerhand. Hier befinde ich mich wieder rund 100 hm tiefer als im Wald vorhin, unterquere die Bahnbrücke und komme an der Kirche vorbei.
Dann weicht rechterhand steil die Straße zu den Alten Lohhäusern ab und quert bald die Bahnlinie an einem Übergang, an dem zur Zeit gebaut wird. An den Häusern vorbei ziehe ich mit der gelben und grünen Markierung in den Wald. Und hier bin ich ganz froh, dass die Markierung, vor allem die des Vogtlandpanoramawegs, so gut ist, denn sonst hätte ich mich schon längst wieder verlaufen. Zumeist auf schmalem Pfad geht es hier durchs Dickicht immer auf und ab. Irgendwann gelange ich dann auch wieder dicht an die Bahnstrecke, steige aber sogleich steil an einem Hang aufwärts und passiere oberhalb ein im Wald verstecktes Grundstück mit einer zugewachsenen Laube, habe hier wieder Höhen jenseits der 600 m erreicht.
Später gelange ich dann auf einen guten Forstweg, der die blaue Markierung aus Bad Elster mitbringt. Mit diesem verlasse ich den Wald und passiere am Waldrand entlang die Rodung Frauengrün. An diesen Häuschen beginnt Asphalt. Nach Passage eines kleinen Wäldchens erreiche ich eine Straße, die linkerhand über die Bahnlinie hinweg nach Oberbrambach führt. Ich nehme hier einen Feldweg geradeaus, der weiter höhengleich verlaufend am Waldrand entlang führt. Die blaue Markierung ist deutlich zu erkennen. Linkerhand auf einem Höhenzug befinden sich die Gebäude der Brambacher Mineralwasserfabrik. Schließlich komme ich wieder an die Bahnlinie und unterquere diese nach einer Weile mit einer Unterführung. Dahinter halte ich mich linkerhand und radle auf das Gelände einer ehemaligen Kurklinik zu. Zumindest erwecken die Gebäude nicht den Eindruck, heutzutage noch genutzt zu werden.
Von der erreichten Straße wende ich mich aber gleich wieder rechts ab unterhalb einer Rehaklinik an der alten Schillerquelle vorbei und gelange nun hinunter in den Kurpark von Bad Brambach, einige Trinkhallen mit den radonhaltigen Wetting-, Schiller- und Grenzquellen finde ich hier vor. Brambach ist ein ruhiges, aber florierendes Bad mit dem dezenten Charme vergangener Geschäftigkeit. Den Park durchquere ich nun das Rad schiebend, da hier einige Kurgäste wirklich andächtig wandeln.
Am anderen Ende des Parks folge ich der Badstraße nach links und nehme dann den Sprudelweg steiler aufwärts Richtung Bahnhof, habe sogleich wieder die Bahnlinie erreicht, unterhalb derer ich nun entlang radele. Die Häuser des Ortes liegen alle linkerhand meiner weiter unten. Bad Brambach befindet sich aber nur wenig unterhalb 600 m und es soll nun noch weiter hinauf gehen. Dieser südliche Zipfel des Vogtlandes hat also bisher einen völlig anderen Charakter als die gestern durchfahrene Landschaft.
Bald unterquere ich mit einer Straße die Bahnlinie und weiche gleich darauf rechterhand der ansteigenden Straße von dieser mit einer grünen Markierung in eine schmalere Straße ab. Entlang des Hohendorfer Baches komme ich nun durch die Talwiesen hinauf nach Hohendorf. Im Ort passiere ich den zentralen Platz mit Bushaltestelle und Briefkasten. Mit der weiter aufwärts führenden Straße geht es ans obere Ortsende, wo an der rechten Straßenseite ein gut erhaltenes, altes steinernes Sühnekreuz steht. Linkerhand führt nun ein breiterer Forstweg mit gelber Markierung am kleinen Friedhof vorbei in den Wald hinein, der Hohendorfer Kirchsteig.
Der Weg führt nun weiter leicht steigend durch den Wald und ich erreiche eine ausgedehnte Wegekreuzung. Die Markierung weist mich nun rechterhand steil einen Hang hinauf. Oben habe ich eine Straße und die bisher höchste Stelle des heutigen Tages um die 700 m Höhe erreicht. Rechterhand ginge es nun mit blauer Markierung weiter zum 765 m hohen Kapellenberg. Ich halte mich aber links und nehme dann die kleine Straße nach Schönberg. Bald habe ich die ersten Häuser dieses am Südhang des Kapellenberges liegenden Ortes erreicht und kann die weite Aussicht ins Egerland genießen. Im Osten sind größere Erhebungen erkennbar, vermutlich der Kaiserwald. Im Süden ist auf einer Hügelkette ein Funkturm erkennbar, ist das vielleicht der 637 m hohe Zelená hora westlich von Cheb? Ich kann weder Franzensbad noch Cheb als Städte in der Ebene ausmachen.
Ich rolle nun die Straße hinab am Schloss vorbei, im Tal ist schon eine breitere Straße, die B 92, erkennbar. Rückblickend habe ich den Kapellenberg mit seinem steinernen Aussichtsturm gut im Blick, dann rolle ich zügig abwärts und überquere die Bundesstraße nahe der ehemaligen Zollanlagen. Kurz darauf halte ich mich rechts und rolle mit dem kleinen Sträßchen bald an halb verfallenen Gebäuden vorbei, die zum Verkauf stehen. Am letzten Haus wendet sich die Straße mittlerweile als Weg nach links, ich bleibe geradeaus auf einem Schotterweg und erreiche sogleich die Bahnlinie, die hier von Bad Brambach nach Franzensbad verläuft und dabei mehrfach das Staatsgebiet wechselt. Hier ist so etwas wie ein kleiner Parkplatz und auf der anderen Seite der Bahnstrecke soll mein Weg weiterlaufen, aber der Wegweiser zum Säuerling mit einer grünen Markierung weist nach rechts entlang der Bahnlinie. Der Säuerling ist eine der vielen Mineralquellen hier im Bäderdreieck und liegt ein wenig abseits im Wald an der grünen Grenze. Die Quelle soll den höchsten Gehalt an Mineralstoffen und Kohlensäure im ganzen Vogtland besitzen. Da es sowohl einen Wanderweg von deutscher als auch tschechischer Seite zur Quelle gibt, eignet sich diese Verbindung für mich, die Grenze auf ruhiger Strecke zu überqueren, statt die Straßenverbindung zu nutzen. Ich befinde mich mittlerweile wieder auf nur 500 m Höhe.
Ich halte mich also rechts, da die Bahnstrecke hier tief eingeschnitten das Gelände durchquert und nicht überwunden werden kann. Weiter unten befindet sich dann ein regulärer Bahnübergang, von welchem ich wieder entlang der Strecke nordwärts zu dem Punkt gelange, wo der Weg in den Wald hinein führt. Nach einer Weile habe ich dann den Säuerling erreicht, welcher linkerhand unterhalb des Wegs liegt. Die Quelle ist einfach in Beton gefasst und mit einem hölzernen Dach umgeben. Das Wasser schmeckt schon, wie es der Name verrät, verdammt sauer. Der Wald hier im direkten Umfeld der Quelle gleicht einem Urwald und wird von etlichen Rinnsalen durchflossen.
Ich folge weiter dem Weg und passiere bald die Grenze, die hier vom Großenteichbach gebildet wird, auf einem einfachen hölzernen Steg. Die ersten tschechischen Wegweiser machen mir den Grenzübertritt deutlich. Ich folge dem kleinen Pfad am Bach entlang, quere ihn nochmals und rolle dann bald auf einem besseren Weg durch die Wiesen in Skalná (Wildstein) ein. Im Zentrum des Ortes befinden sich dass Schloss und die Zwiebelturmkirche. Ich treffe hier wieder einmal auf die vorbildlichen tschechischen Wegweiser. Die rote Markierung führt demnach in 12 km nach Františkovy Lázne (Franzensbad). Ich folge dieser vorerst rechterhand bergauf aus dem Ort heraus. Bald habe ich eine Straße mit begleitendem Radweg erreicht. Rechterhand führt nun die rote Markierung, ich folge aber einer kleinen Straße direkt geradeaus und habe bald Vonšov (Fonsau) erreicht.
Hier weiche ich nun von der Straße ab, fahre linkerhand auf den kleinen Egerländer Ort zu und dann gleich rechterhand auf einem breiten ausgefahrenen Feldweg hinaus in die Äcker, die rote Markierung führt mich wieder. Zügig geht es in den naheliegenden Birkenwald und mit einem Überweg über die Bahn, kurz darauf noch über ein Anschlussgleis. Und dann wundere ich mich, denn es finden sich keine Markierungen. Das passt für die ansonsten sorgfältigen tschechischen Wanderwege gar nicht. Ich schaue mir die Karte genauer an und drehe dann um, überquere wieder die Bahn und suche mir einen Weg durch das Gestrüpp am Waldrand entlang.
Kurz darauf komme ich wieder an die Bahnlinie und aufgrund des Fehlens eines Übergangs trage ich mein Rad einfach so über die Gleise. Auf der anderen Seite befindet sich ein bahnbegleitender Weg. Dieser ist zwar völlig zerfahren und auch matschig, aber es tauchen hier wirklich rote Markierungen auf. Nach einer ganzen Weile Schlammfahrerei erreiche ich eine Straße, linkerhand befindet sich jetzt das Hochmoor Soos hinter dem kleinen Wäldchen. Das Moor ist wie die vielen salzhaltigen Quellen ein Zeichen der vulkanischen Aktivität unter dem Eger-Becken.
Am Informationszentrum, einem Museum, lasse ich mir noch einen Stempel geben. Er stellt einen Dinosaurier dar, was immer das auch mit der Gegend hier zu tun haben mag. Dann folge ich der Straße über die Gleise ins einen Kilometer entfernte Nový Drahov (Rohr). Dort finde ich ein gut besuchtes Restaurant mit böhmischer Küche vor. Ich nehme die Nebenstraße nach Žírovice (Sirmitz), am Ortsausgang passiere ich einen modernen Pensionsbetrieb mit auffallender deutschsprchiger Werbung. An manch einem Baumstamm der hiesigen Straßenbäume erkenne ich rote Markierungen, die mir versichern, hier tatsächlich auf dem richtigen Wanderweg zu sein. Žírovice durchquere ich zügig, passiere dabei ein Schmetterlingsmuseum. Kurz danach biege ich linkerhand auf einen Radweg ab, der mich südwärts in eine Siedlung führt, Franzensbad ist erreicht.
Ich quere eine größere Straße, einen Autobahnzubringer, gelange durch die Vorstadt zur Bahnlinie und halte mich dahinter links bis zum Bahnhof. Dort halte ich mich rechts an einigen Villen vorbei und gelange in den Kurpark. Hier treffe ich bald auf die erste Trinkhalle, Springbrunnen sowie Musikpavillons und erreiche die Fußgängerzone. Franzensbad liegt, vor kühlen Winden geschützt, in einer von Wald umgebenen Geländemulde. Ich befinde mich hier nur knapp über 400 m Höhe, Richtung Bayern wird es jetzt garantiert aufwärts gehen. Ich spaziere geradewegs durch die belebte Fußgängerzone entlang der exotischen Gewächse, welche in Kübeln auf der mit kunstvollem Pflaster ausgelegten Straße stehen. Der Boulevard, die ganze Fußgängerzone und die vielen Häuser aus dem 19. Jahrhundert sind wundervoll hergerichtet.
Am anderen Ende der Fußgängerzone habe ich dann die Kolonnaden und die Franzensquelle erreicht. Das stark schwefelhaltige Wasser der Glaubersalzquellen hier war früher zu Hochzeiten der Donaumonarchie wohl mal als Egerer Sauerbrunn bekannt. Dann halte ich mich westwärts wieder in den Bereich des Kurparks und hoffe, hier auf Wegmarkierungen der Via Porta zu treffen, der ich nun Richtung Fichtelgebirge und Frankenwald folgen möchte. Ich werde nun die Augen offen halten, folge weiter den Parkwegen, rechterhand ist noch ein prächtiges Kurhotel zu sehen. Dann folge ich den Wegen südwärts auf ein Wäldchen zu. Ich quere eine Straße und dann findet sich an einem Wegweiser ein Aufkleber der Via Porta, natürlich nur in der Gegenrichtung. Der Pilgerweg führt auch offiziell vom Kloster Volkenroda zum Kloster Waldsassen. Aber ich hoffe dennoch auf einen gut nachvollziehbaren Weg. Immerhin nutzt dieser ja oft vorhandene andere Wanderwege. Der Wegweiser weist übrigens nach Glauber I, einer der Quellen, die zur Entstehung von Franzensbad als Kurzentrum beigetragen haben.
Ich passiere Glauber I und II, für mich unscheinbare Quellen im lockeren Waldgebiet. Der Weg ist schmal, doch gut fahrbar. Ich quere noch ein Sträßchen, passiere bald einige unscheinbare Gebäude, die wohl zu einem Naherholungsgebiet gehören und dann fahre ich mit dem Zufahrtssträßchen entlang größerer Teiche. Ich befinde mich hier im Naturschutzgebiet Amerika, benannt nach den vielen Wasserflächen. Auf einer erreichten Straße halte ich mich rechts westwärts und folge meiner Kartenroute entlang immer weiterer Teichlandschaften. Eine Markierung fällt mir nicht auf. Vereinzelt sind an den Ufern der Gewässer kleinere Holzhütten zu erkennen, vermutlich Anglerhäuser.
Dann erreiche ich eine größere Straße, rechterhand an dieser Kreuzung führt ein breiter Schotterweg in den Wald. Markiert ist hier eindeutig mit einem blauen Balken und dem violetten Pilgerkreuz der Via Porta. Ich folge diesem Schotterweg bald an einem weiteren Teich vorbei. Rechterhand ist eine Kiesgrube oder ähnliches erkennbar. Der Weg wird im Wald schmaler und bald auch mit Geäst angereichert. Irgendwann ist das Dickicht so dicht, dass ich bei bestem Willen keinen verfolgbaren Weg mehr erkennen kann. Hin und wieder gab es noch blaue Markierungen, aber nun hört alles auf. Viele umgestürzte Bäume machen ein Fortkommen in geradliniger Richtung unmöglich.
Ich habe dann nach längerer Suche eine Möglichkeit gefunden, zur Straße nach Libá (Liebenstein) zu gelangen. Daher empfehle ich, gar nicht erst den Schotterweg in den Wald zu fahren, sondern gleich der Straße zu folgen. Der Pilgerweg sollte eigentlich durch den Wald nach Ostroh (Seeberg) mit einer alten Burg führen und später nach Libá. Leicht aufsteigend verlasse ich mit der wenig befahrenen Straße den Wald. Rechterhand führt hier jetzt ein Sträßchen nach Ostroh. Linkerhand liegen ein paar vereinzelte Häuschen, das müsste Lužná (Kammerdorf) sein.
Nun führt die Straße weiter leicht auf und ab durch die offene Landschaft, einen Abzweig nach Hurka (Riem) passiere ich noch. Hier könnte ich mich entlang halten und einer im Pilgerführer beschriebenen Variante durch den Eichichtwald folgen. Ich möchte aber mal die Burg Liebenstein sehen, dann kommt auch schon Libá in Sicht. Auf der Höhe passiere ich eine kleine Wegekapelle, dann führt die Straße rasant im Bogen steil hinab. Dabei führt sie um die alte Burg Liebenstein herum, die sich gerade in Restaurationsarbeiten befindet. Laut meiner Karte befinde ich mich nun wieder auf der geplanten Route. Ich quere ein Flüßchen und steige mit der Straße wieder aufwärts. Kurz darauf biege ich scharf links weiter aufwärts ein, viele beladene LKW kommen hier herab, da muss sich irgendein Tagebau oberhalb befinden.
Zum Glück kann ich mich bald geradeaus in ein kleines Sträßchen halten und bin die lauten Ungetüme damit los. Es geht nun rasant hinab an einem kleinen See entlang und dann eben durch ein idyllisches Tal. Radwegweiser weisen nun schon Hohenberg aus, den von mir anvisierten ersten bayrischen Ort auf der Via Porta. Linkerhand zieht sich der Eichichtwald. Ich passiere einige vermutlich verfallenen Gebäude, das ehemalige Dorf Dubina (Eichelberg). Hier war zu Zeiten des Kalten Krieges nur noch eine Grenzstation übrig, heute steht halt gar nichts mehr. Gegenüber ist Hohenberg schon auf einem Berg hoch über dem Egertal zu sehen. Die Eger bildet hier die Grenze zwischen Bayern und Böhmen.
Kurze Zeit später weicht ein schmaler Wiesenweg direkt hinunter zur Hammermühle ab, auch die Via Porta führt hier entlang. Ich möchte aber diesen steilen Abstieg, vermutlich auf Treppen, vermeiden und folge weiter dem ausgeschilderten Radweg, der in einem größeren Bogen zu besagter Mühle hinab führt. Diese Mühle befindet sich zwar am östlichen Egerufer, ist jedoch schon auf bayrischem Staatsgebiet. Somit ist mein kurzer Abstecher ins Nachbarland nun schon Geschichte. Ich quere auf der profanen Betonbrücke den ruhig dahinfließenden Fluss.
Nun folge ich steil der Zufahrtsstraße aus dem romantischen Egertal heraus und habe bald wieder einen herrlichen Blick auf das gut 70 hm über mir liegende Hohenberg. Weiter oben biegt linkerhand die Zufahrtsstraße zum Ort ab und ich folge ihr. In der nächsten Rechtskurve weist die Markierung der Via Porta direkt geradeaus die bewaldete Anhöhe hinauf zur Burg. Da ich dort oben Treppen vermute, verbleibe ich auf der Straße und habe den Ort kurz darauf erreicht. Linkerhand weiter oben befindet sich nun die Burg.
Ich rolle die Straße rechts hinunter und dann mit einem Radwegesymbol und dem mit gelbem E markierten Egerweg links in eine Anwohnerstraße. Der asphaltierte Weg führt mich leicht bergab zügig auf einen Wald zu und oberhalb der Eger rolle ich hier entlang. Als der mittlerweile schottrige Weg wieder aufwärts führen soll, fahre ich rechts bergab über ein Bächlein zu einer Straße. Der Egerweg führt die Straße überquerend weiter nahe der Eger entlang. Ein Blick auf meine Karte verrät mir, dass ich diese vorerst verlasse.
Ich nehme also die Straße linkerhand bergauf und erreiche Neuhaus an der Eger. Bald kommt die Via Porta von links und ich biege gleich darauf rechts in den Ort ab. Oben halte ich mich links Richtung Thierstein und noch vor den letzten Häusern weist die Markierung der Via Porta rechterhand zum 587 m hohen Schloßberg. Dieser Wiesenweg sieht nicht gerade zuverlässig aus und auf dem dicht bewaldeten Berg scheint es auch keine Aussichten zu geben, von der ehemaligen Burgruine soll sowieso nichts übrig sein. Daher folge ich weiter der Straße und nehme erst den nächsten Weg rechterhand, der mich zu dem Wald führt. Hier treffe ich wieder auf die Via Porta, die vom Berg herunter kommt und auf ein gelbes M, das den Mittelweg durch das Fichtelgebirge markiert.
Im Wald gelange ich auf einen guten Forstweg, dem ich westwärts folge. An einer folgenden Wegekreuzung halte ich mich links, dann aber bald wieder rechts. Später gelange ich an den Waldrand und habe hier den ersten Ausblick auf Thierstein mit seiner Burgruine, welches sich auf einem Hügel befindet. Ich rolle dann bald herunter zu einzelnen Gehöften, Pfannenstiel nennen diese sich. Ich halte mich dort rechts und an einem weiteren Gehöft vorbei, dem Hafendeck, geht es nun bergauf auf einem sich windenden Feldweg auf Thierstein zu. Im Ort halte ich an der Michaelskirche an, finde dort aber keinen Stempel. Dann passiere ich den Marktplatz, umrunde praktisch den Burgberg und rolle durch eine Siedlung und an einem Gewerbegebiet vorbei auf die A 93 zu. Der Mittelweg hat sich nun Richtung Süden verabschiedet.
Die Autobahn überquere ich und rolle dann in die Wiesen hinaus. An einem Wäldchen vorbei ziehe ich auf den guten Wirtschaftswegen im leichten Auf und Ab Richtung Westen. Linkerhand befindet sich bald wieder ein Gehöft, die Hofmühle. Dort oben führt auch eine Landstraße entlang, ich bleibe aber von dieser noch entfernt. Dann ziehe ich zu einem Wäldchen hinauf und erreiche ein weiteres Gehöft, Tännig. Hinter dem Gehöft halte ich mich rechts am Waldrand entlang und durchquere das folgende Waldgebiet relativ zügig auf gutem Weg, erreiche dabei mal wieder Höhen knapp unter 600 m. Am Ende rolle ich aus dem Wald heraus auf das Rundangerdorf Hebanz zu, fahre um die Dorfteiche herum und quere die Ortsdurchgangsstraße. Dann geht es auf einer ruhigen Landstraße weiter westlich wieder hinaus aus dem Ort. Beidseits in der Ferne ist schon der bewaldete Höhenrücken des Fichtelgebirges zu erkennen. Rechterhand im Norden ist eindeutig der Aufklärungsturm auf dem 826 m hohen Großen Kornberg zu erkennen und damit auch die nördlichsten Ausläufer des Fichtelgebirges. Auch linkerhand ist ein höherer Berg mit einem Funkturm zu sehen. Ist das vielleicht der Schneeberg?
An einem Waldrand geht es schön entlang und kurz vor der nächsten Ortschaft weist die Markierung am Waldrand entlang auf eine Wiesenspur. Ich bleibe lieber auf der Landstraße, erreiche Habnith und folge hier der Radwegemarkierung Richtung Marktleuthen an der Bahnstrecke entlang. Durch eine Siedlung gelange ich hinunter zur Eger und hier unter der ansehnlichen Bogenbrücke der Bahn hindurch. Damit habe ich die Via Porta wieder erreicht und rolle nun auf der Hauptverkehrsstraße nach Marktleuthen hinein. Ich befinde mich hier wieder nahe der 500 m Höhe, habe aber auf meiner Fahrt durch Franken bisher eher eine leicht hügelige Strecke kennengelernt, statt größerer Anstiege.
Letztlich fahre ich durch bis zur Nikolauskirche im Zentrum des Ortes. In dieser finde ich jedoch keinen Stempel, habe heute damit wohl kein Glück. Ich halte mich nun südwärts, biege dann rechts ab und rolle bald wieder einsam durchs Egertal. Der Fluss fließt rechterhand meiner durch die Wiesen. An der Eckenmühle quere ich den Fluss und fahre hinauf zu einem Wäldchen. Nun geht es linkerhand an diversen Waldrändern entlang, bis ich schließlich Raumetengrün erreiche, einen Ort an einem leichten Hang gelegen. Im Ort geht es schon aufwärts, ich fahre nicht ganz durch bis zur Landstraße, die den Ort tangiert. Parallel zur Landstraße ziehe ich mit einem Wirtschaftsweg die Anhöhe hinauf, auch der Kartoffelweg ist gekennzeichnet. Dies ist wohl ein lokaler Wanderweg. Rückblickend habe ich noch einmal schöne Sicht auf die in den letzten Stunden durchquerten Landschaften. Die Burgruine Thierstein lugt markant aus dem Gewusel von Hügeln hervor. Ich übersteige gerade die 600 m Höhe, daher die weite Sicht.
Auf der Anhöhe passiere ich ein markantes Wegekreuz, den Raumetengrüner Wart. Dann bekomme ich noch einmal eine schöne Sicht auf den Großen Kornberg nordöstlich meiner. Im Tal liegt die letzte Ortschaft auf meinem Weg über den Höhenrücken des Fichtelgebirges, Kirchenlamitz. Auf meiner Anhöhe fahre ich kurz entlang und rolle dann auf einem Schotterweg hinab zum Friedhof des Ortes und zur Hauptverkehrsstraße.
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Von Leipzig oder Erfurt über Zwickau und Plauen mit Regionalzügen erreichbar oder von Nürnberg über Hof und Plauen mit Regionalzügen erreichbar.
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